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Das Münster ist die wichtigste katholische Kirche Bonns und ein Wahrzeichen der Stadt.
Die Kirche wurde im 11. Jahrhundert an einem Ort in Bonn errichtet, der schon in einer Zeit, bevor die ersten Christen an den Rhein kamen, eine besondere Bedeutung hatte. Altäre für die aufanischen Matronen und für andere Götter, außerdem Gräber, Grabmäler und eine römische cella memoriae, eine Toten-Gedenkstätte, weisen auf eine kleine Nekropole hin, die in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts an diesem Ort entstand. Einzelne Funde sind dabei noch älter.
Im 6. Jh. wurde über der ehemaligen Toten-Gedenkstätte ein Saal erbaut, aus dem wohl im 7. Jh. eine Saalkirche wurde. Bei dem Neubau dieses Gebäudes wurden auch römische Altäre als Baumaterial (Spolien) verwendet. Im Bereich dieses 13,70 m langen und 8,80 m breiten Gebäudes wurden merowingerzeitliche Gräber gefunden. Aus dieser Zeit stammt auch ein aus Marmorstücken zusammengesetztes Kreuz, das im Mörtelfußboden eingedrückt war und bei Ausgrabungen unter dem Münster gefunden worden ist. Das Estrichkreuz markiert die Stelle eines darunter liegenden Grabes aus dem 6. Jh.
Zum Ende des 7. Jhs. wurde der Ort mit der Legende von Cassius und Florentius verknüpft und es entstand ein Stift.
Um 780 wurde das Gebäude erneuert und erweitert. An seiner Nordseite wurden rechteckige Strukturen gefunden, die als Stiftsgebäude interpretiert werden und in denen demnach die Angehörigen des mittelalterlichen Cassiusstiftes gewohnt haben.
Zwei in Bonn stationierte römische Soldaten, Cassius und Florentius, Mitglieder der Thebäischen Legion, sollen der Legende nach ihr Leben bei einer Christenverfolgung verloren haben. Helena Augusta – die "Heilige Helena" – sei es dann gewesen, die über den Gräbern dieser frühchristlichen Märtyrer und über der cella memoriae eine Kirche errichtet habe. Archäologische Beweise gibt es dafür nicht.
Mit dem Bau des Münsters wurde im 11. Jahrhundert begonnen. Die Stiftskirche wurde abgerissen und durch einen Neubau im romanischen Stil ersetzt. Dieser Neubau war eine der ersten Kirchengroßanlagen im Rheinland, eine dreischiffige Kreuzbasilika. Die Querarme, die von einer fast quadratischen Vierung ausgingen, überragten nur wenig die Seitenschiffe. Die Basilika hatte eine doppelte Choranlage: einen Langchor über einer dreischiffigen Krypta im Osten und einen Westchor ebenfalls mit Krypta. Vom Bauwerk des 11. Jh. sind außer der Gruft noch Teile der Ostkrypta und des Hochchores sowie das Westwerk erhalten.
Propst Gerhard von Are (1124–1169) ließ die Kirche um das Chorquadrat mit den
beiden Flankentürmen und um die reichgegliederte Ostapsis erweitern. Dieser Erweiterungsbau konnte 1153 eingeweiht werden. Der Bautätigkeit dieses Propstes
ist auch der Kreuzgang an der Südseite der Kirche zu verdanken.
Gegen Ende des 12. Jh. wurde das Chorhaus mit Kreuzrippengewölben versehen und um 1200 wurden die Querschiffe mit fünfseitigen Apsidenschlüssen, die Vierung und ein achteckiger, von einem gefälteten Zeltdach gekrönter Vierungsturm erbaut. 92 Meter ist dieser Turm heute hoch. Er trägt einen Spitzhelm aus dem 16. Jahrhundert. Zu Beginn des 13. Jh. wurde das Langhaus in gotischem Stil neu aufgeführt, wobei die Seitenschiffe verbreitert und die Westapsis neu gestaltet wurden. Die genaue Datierung der Neuaufführung des Langhauses ist unter Kunsthistorikern umstritten und variiert zwischen den Jahren 1220 bis 1240; auf letztgenanntes Jahr deutet die einzige plausible Quelle aus der Chronik des Klosters Floreffe hin, die eine Zerstörung des alten Langhauses durch Brand im Jahr 1239 festschreibt.
1583 - 1589 und 1689 wurde das Münster erheblich zerstört. 1883–1889, 1934 und nach Bombenschäden im 2. Weltkrieg wurde es restauriert.
Enthält das Kirchengebäude romanische und gotische Stilelemente, so überwiegen bei der Ausstattung barocke Stilelemente. Sehenswert im Innern sind zwei Altäre aus Marmor (17. und 18. Jahrhundert), die Bronzestatue der Heiligen Helena, das Sakramenthäuschen, der Kreuzgang und die Krypta. Der in der Krypta zu besichtigende Schrein ist neueren Datums, die historischen Schreine sind nicht erhalten. Sie wurden im Truchsessischen Krieg geraubt.
Am 2. Februar 2006 wurde eine neue Kirchturmspitze auf das Bonner Münster installiert. Sie ersetzt einen schmucklosen fünfzackigen Blitzableiter. Außer einem Kreuz ist die Spitze mit einer vergoldeten Krone mit einem Durchmesser von 1,5 m geschmückt.
Das heutige Geläut des Bonner Münsters setzt sich aus 8 historisch bedeutsamen Glocken zusammen. Es ist eines der seltenen erhaltenen Großgeläute des Barock von einem der besten Gießer dieser Zeit mit sehr schöner Glockenzier. Alle, bis auf die kleinste Glocke, sind von Martin Legros, einem wallonischen Glockengießer aus Malmedy, im Jahre 1756 bzw. die zweitkleinste Glocke 1757 gegossen worden. Die Glocken von 1756 wurden am 8. Dezember 1756 geweiht. Die kleinste Glocke ist die älteste; sie wurde von Johannes Bourlet aus Jülich im Jahre 1684 geschaffen.
Heute sind alle Glocken in der Glockenstube des 84 m hohen Vierungsturmes untergebracht. Die vier kleinsten Glocken, die sich aufgrund ihrer geringen Größe deutlich von den vier großen Glocken abheben, waren früher auf die beiden Osttürme an der Apsis verteilt.
Alle Glocken hängen im Holzglockenstuhl an Holzjochen. Aufgrund statischer Probleme wurde das Geläut mit Gegenpendelanlagen versehen, die die Kraft der schwingenden Glocken erheblich vermindern. Das "Gesamtgeläute" (Plenum) ist nur vor höchsten kirchlichen Feiertagen zu hören.
Die einzelnen Glocken werden im Folgenden tabellarisch dokumentiert:
Am 26. November 1346 wurde im Bonner Münster Karl IV. zum König gekrönt. Die Kurfürsten von Köln, Mainz und Trier hatten ihn zum Gegenkönig gegen Ludwig den Bayern gewählt. Das war die zweite Krönung eines deutschen Königs im Münster. 1314 war Friedrich der Schöne gekrönt worden, ebenfalls als Gegenkönig gegen Ludwig den Bayern. Doch Friedrich der Schöne hatte sich nicht durchsetzen können. Am 28. September 1322 wurde er bei Mühldorf am Inn von Ludwig besiegt. Demgegenüber war Karl IV. einer der bedeutendsten Könige und Kaiser des Mittelalters.
Zwei Erzbischöfe wurden im Bonner Münster beigesetzt:
Durch die einzelnen Einzelbewertungen über die Attraktion ergibt sich die Durchschnittsbewertung
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